Laut der Verbraucherzentrale landen jedes Jahr in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das ist etwa ein Drittel (!) aller erzeugten Lebensmittel! Die Verbraucherzentrale schreibt weiter, dass diese Menge etwa einer Kolonne von 440.000 (vierhundertvierzigtausend!) Sattelschleppern entspräche, die als lange Reihe von Lissabon bis Oslo reichen würden. Warum tun wir das?
Warum werfen wir zu Hause, der Einzelhandel und auch die Industrie eine solche Menge Lebensmittel weg, obwohl sie extra dafür produziert wurden, um gegessen – und nicht weg geworfen zu werden?
Es fängt schon bei der Ernte mit dem Aussortieren an: was nicht der Norm entspricht, weil der Apfel zu klein, die Gurke zu krumm oder die Karotte verwachsen ist, wird sofort aussortiert, obwohl es ja die gleichen inneren Werte besitzt, wie die normgerechte Ernte!
Weiter geht es mit der Verschwendung von Lebensmitteln bei den Herstellern. Verkalkuliert er sich und stellt mehr verderbliche Lebensmittel her, als er verkaufen kann, wird einfach vernichtet. Weil das Wetter schlecht wurde und niemand grillen wollte, sind dann einfach tausende Schweine für Grillwurst unnötig gestorben – und landen letztendlich in der Tonne statt in unserem Magen.
Und jetzt kommen wir mit unserem Verhalten ins Spiel: Weil wir Verbraucher gerne Lebensmittel kaufen, die „ewig“ haltbar sind, werden Produkte, die sich ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern zum Ladenhüter – und schließlich vom Ladner entsorgt, obwohl sie weder verdorben noch ungenießbar sind, sondern nur „abgelaufen“.
Und ähnlich wie der Ladner verfahren wir auch daheim mit unseren Einkäufen: da wird zu viel gekauft und schließlich entsorgt. Impulskäufe stapeln sich im Vorratsschrank, Obst vergammelt im Obstkorb und Gemüse schrumpelt im Kühlschrank – bis alles schließlich ein Fall für die (Bio-) Tonne ist. Warum tun wir das?
Wer beim foodsharing mit macht, kann an zwei Gliedern der verschwenderischen Kette einschreiten und die Lebensmittel vor dem freien Flug in die Tonne retten. Durch foodsharing haben Lebensmittelhändler eine Möglichkeit, ihre aussortierten Lebensmittel zum weiteren Verzehr abzugeben und dem Lebensmittelmüllberg zu entziehen.
Dann liegt es an uns, etwas daraus zu machen, denn meist können auch wir nicht die geretteten Lebensmittel sofort aufessen und müssen sie haltbar machen oder verarbeiten. Denn was nützt das alles, wenn die „geretteten“ Lebensmittel dann beim Retter selbst klammheimlich entsorgt werden, weil doch die Ideen oder die Zeit fehlten, etwas damit zu tun?
Wir möchten ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Serie starten, in der wir Euch Tipps und Ideen geben, was Ihr mit den „Bergen“ geretteter Lebensmittel machen könnt!